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schlau ins neue jahr - Designgeschichte

Das Ende der Designgeschichte ist zum Glück noch nicht in Sicht, den Anfang kann man aber ziemlich genau bestimmen. Die Industrialisierung ermöglichte den Beruf des Designers. Da wir Gestalter ja nicht einfach im luftleeren Raum arbeiten, sondern in die Gesellschaft und deren Geschichte eingebunden sind, finde ich es spannend zu wissen, was in der Vergangenheit so los war. Nach einem Semester Designgeschichte-Vorlesung habe ich Gegenstände rausgepickt und möchte euch anhand dieser Dinge die grossen Entwicklungen im Design näherbringen. Keine Angst vor Bandwurm-Texten, ich werde mich kurzhalten. Und schon geht's los!

http://kunstundfilm.de/wp-content/gallery/art-and-design-for-all-va_1/edmundwalker_weltausstellung1851.jpg
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Vor der Industriellen Revolution gab es nur Produkte, welche von Handwerkern hergestellt wurden. Die Erfindung der Dampfmaschine führte dazu, dass Produkte in Massen hergestellt werden konnten. Es brauchte jemanden, der die Sache entwarf und andere, die an den Maschinen arbeiteten. Neben sehr vielen sozialen Problemen (verarmte Arbeiterklasse) führte dies dazu, dass sich der Prozess des Entwerfens vom Prozess des Herstellens trennte. Es gab plötzlichen "Entwerfer" und Arbeiter an den Maschinen. Gegenstände, die früher durch Kunsthandwerker hergestellt wurden, konnten durch die Massenproduktion plötzlich billig hergestellt werden und überschwemmten den Markt.

Ein paar Worte möchte ich noch über die negativen Folgen der Industrialisierung verlieren, vor allem, da man die Prozesse von damals mit den Geschehnissen in anderen Ländern heute vergleichen kann. Da die Arbeiten an den Maschinen keine Kraft mehr erforderten, wurden nun auch Kinder und Frauen als Arbeiter eingesetzt. Da die Arbeitsschritte sehr simpel waren, konnte man die Leute leicht ersetzen. Man musste ihnen deshalb keinen hohen Lohn zahlen, denn wenn der eine kündet, kann man einfach den nächsten an die Maschine setzen. Weiter wurde Schichtarbeit üblich, da die Maschinen mehr Rendite abwarfen, wenn sie Tag und Nacht liefen. Es gab auch eine grosse Welle der Urbanisierung. Die Arbeiter zogen zu den Fabriken, welche in den Städten standen. Gewerkschaften begannen sich zu formieren und der Kampf zwischen Intressen der Arbeiter und der Fabrikanten ging los.

 

1851 fand im Cristal Palace in London die erste Weltausstellung statt. Sie funktionierte bereits so, wie die Weltausstellungen heute. Jedes Land hat einen Bereich, in welchem meist gezeigt wird, welche neuen Entwicklungen und Erfindungen gemacht wurden. Unter anderem wurden 1851 auch die maschinell hergestellten Produkte gezeigt. Neben der Begeisterung über die neuen Möglichkeiten der Massenproduktion gab es Gestalter, die sich über das Aussehen dieser Gegenstände aufregten. Die vielen Ornamente und Schnörkel, welche man sich auf der ganzen Welt zusammensuchte und scheinbar wahllos an Dinge anbrachte, waren überholt. Es war an der Zeit, die Gestaltung der Produkte den neuen Produktionsweisen anzupassen. Dafür wurden Musterbücher erstellt und  Kunstgewerbeschulen gegründet.

 

Im nächsten Post werdet ihr einen Gegenstand zu sehen bekommen, welcher diese Anpassung an die veränderten Produktionsbedingungen verkörpert und welchen auch heute noch jeder kennt.

 

Bei Fragen bitte melden. Ansonsten bis bald, Jill :)

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Kommentare: 3
  • #1

    Jesus Trask (Freitag, 03 Februar 2017 03:24)


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